Alle Informationen auf diesen Seiten dienen nur dem Erfahrungsaustausch; sie stellen keine Bauanleitungen dar. Für die Richtigkeit, Zweckmäßigkeit und Durchführbarkeit wird keine Haftung übernommen!
was alles zu tun ist
Die einzigen problematischen Punkte betreffen die Kombination der (ansonsten unveränderten) Dynastartanlage in der Ausführung für 6/7 Volt an einem Regler für 14 Volt und an einer 12V-Batterie.
Die Reglerfrage lässt sich unter Verwendung geeigneter Vorwiderstände noch am ehesten sachgerecht beantworten.
Diese Punkte sind abzuarbeiten:
1.1 |
geeignete 12V-Batterie aussuchen (z.B. 12V/36Ah Autobatterie oder 12V/30Ah Motorradbatterie). Die Motorradbatterie entspricht dem Speichervermögen der serienmäßigen 6V/60Ah-Batterie haargenau! (siehe auch: "die richtige Batterie").
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1.2 |
einen geeigneten Regler aussuchen. Zu diesem Regler einen geeigneten Vorwiderstand (in der Erregerfeldleitung DF - DF oder zwischen DF und D+ einfügen). Einzelheiten bzw. Erfahrungsaustausch hierzu sind in den Kapiteln "Regler für 14 Volt" bzw. "elektronische Regler" abgehandelt.
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1.3 |
bei Vorkriegsmodellen Feldwicklung von Plusregelung auf Minusregelung umklemmen, falls ein minus regelnder Regler ausgesucht wurde. Erfahrungsaustausch hierzu siehe "Plus-/Minusregelung". Achtung: es kann sein, dass historische Autos früher schon einmal umgerüstet und auch wieder zurück gerüstet worden sind (besonders im Osten).
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1.4 |
Achtung: in der Betriebsart als Anlasser wird die Dynastart-Anlage ohne Vorwiderstand nach der Umrüstung an Überspannung betrieben und dadurch tendenziell überlastet. Reihenschlussmotore sind bei Kurzbelastung allerdings sehr überlastungstolerant (bitte Punkt 1.6 beachten!).
Außerdem weise ich an dieser Stelle darauf hin, dass im "P70" (für die "Westler": ein Fahrzeug aus der früheren DDR, gebaut ab 1955) die ansonsten fast unveränderte Dynastartanlage serienmäßig an 12 Volt betrieben wurde (das war damals ziemlich zukunftsweisend) - Schlussfolgerung: die gute alte Dynastartanlage für 6 Volt wurde in diesem P70 serienmäßig mit 12 Volt gefahren und die Entwicklungsabteilung hatte schon damals keine Bedenken. |
Der Rest ist Routine:
1.5 |
nicht vergessen: Glühlämpchen der Ladekontrollleuchte gegen ein Exemplar mit der doppelten Spannung ersetzen (wenn 12V vorhanden war, gegen 24V ersetzen), oder geeigneten Vorwiderstand vorschalten (meistens geeignet: 39Ω/5W).
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1.6 |
Dringend zu empfehlen: überprüfen, in welchem Zustand sich die Kohlen und der Flachbahnkollektor des Dynastart-Ankers befinden! Die Kohlen dürfen nicht kürzer als 11mm sein, die Lamellen des Kollektors dürfen keine Brandstellen haben. Der Anker darf keine Windungsschlüsse und keinen Masseschluss haben.
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1.7 |
Ebenfalls zu empfehlen: Prüfen, ob die Feldwicklungen in Ordnung sind: am besten bei ausgebauter Grundplatte messen. Spulenwiderstand muss um 3Ω haben +/- 0,3Ω - gemessen in kaltem (!) Zustand. Es darf kein Masseschluss vorhanden sein.
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2.1 |
Alle Glühlampen gegen 12V-Glühlampen austauschen
(außer in der Ladekontrollleuchte - siehe 1.5!)
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2.2 |
Scheibenwischermotor gegen ein 12V-Exemplar ersetzen (falls erhältlich - wird aber dann nicht authentisch sein) oder an einem geeigneten Vorwiderstand betreiben (in meinem Fall 2,2Ω/25W). Zur Berechnung des Vorwiderstandes siehe "Vorwiderstände für 12V"!
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2.3 |
Signalhorn entweder durch ein (versteckt montiertes) 12V-Signalhorn von Bosch, Hella oder von einem anderen Hersteller ersetzen und das Original-Horn als "Attrappe" da lassen, wo es ist (aber bitte kein Show-Horn einbauen, das sich wie eine Kuh auf der Alm anhört - wir sind doch nicht auf der Kirmes) oder das serienmäßige Horn (falls es noch funktioniert) an einen Vorwiderstand anschließen. Bei meinem Bosch-Horn (6V) habe ich einen justierbaren Hochleistungswiderstand verwendet (0,82Ω/25W sollte es auch tun). Ansonsten siehe "Vorwiderstände für 12V"!
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2.4 |
Winker (falls verwendet werden soll): Glühlampen gegen 12V austauschen (meist 12V/3W SV7) - wichtiger aber: geeigneten Vorwiderstand für die Antriebsspulen vorschalten (bei meinem F5 1Ω/25W), ansonsten siehe "Vorwiderstände für 12V" oder "6V-Winker an 12 Volt"!
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3.1 |
Zündspulen gegen solche für 12 Volt ersetzen. Bei DKW-Modellen (mit Spulenkasten) können neue (moderne) Zündspulen entweder unter dem Trittbrett im Innenraum versteckt werden (was aber eine sehr störende und nicht authentische Änderung der Verkabelung bedeutet). Habe schon von dem schrecklichen Tipp gehört, durch die Kabeleinführungen des Spulenkastens und durch den Kopfspant hindurch zu bohren und verlängerte Zündkabel in den Innenraum zu führen, aber dadurch würde der Spulenkasten (selten und wertvoll - für so etwas gibt es bei e-Bay locker 400 Euro) unwiederbringlich zerstört - ein Verbrechen! Alternativ kann man die alten DKW-Spulen umwickeln lassen. Ein (gemeinsamer) Vorwiderstand vor den 6V-Zündspulen ist ebenfalls möglich. |