AUF DER ZIELGERADEN 

 2015 

Fabrikschild vom 21.10.1936

 Erste Meldung 2015: 

 

Am 14. Januar 2015 kam der Kühler wieder vom Kühlerservice zurück: die Leckstelle war gelötet, zu sehen war davon nichts mehr.

 

Glück gehabt - der Einbau eines neuen Netzes blieb mir dadurch erspart: abgesehen von den finanziellen Auswirkungen wird der DKW also auch in Zukunft mit seinem originalen Kühler vom Oktober 1936 und mit der charakteristischen bienenwabenähnlichen Struktur durch die Gegend fahren.

 

Zugegeben - einen kleinen Stilbruch habe ich mir geleistet: der Kühler war, wie normalerweise alle Kühler, ab Werk schwarz lackiert. Und der schwarze Lack war, wie normalerweise, stellenweise abgeplatzt. Nach dem Säubern war das blanke Kupfer allerdings zu verlockend: nach sorgfältigem Polieren und einem Überzug mit Klarlack glänzt der obere Wasserkasten nun wie eine Speckschwarte im Taint von reinem Kupfer. Nicht hundertprozent authentisch,aber betörend schön.

Kühler beim Einbau, nach hinten gekippt, vor dem Aufsetzen der Kühlermaske

Am 17. Januar baute ich den Kühler wieder ein, die Festmontage der Kotflügel, Seitenbleche, Kühlermaske und Motorhaube folgte stundenweise in den Tagen danach, wie es die Zeit gerade so zuließ. Ein Grippevirus dämpfte vorübergehend meinen Schrauber-Eifer, aber am 30. Januar war es endlich so weit: Kühlwasser eingefüllt, alles noch einmal kontrolliert, auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Ausbauen des Motors (und damit dem Startschuss zur Restaurierung) wurde der DKW aus der Lackierhalle geschoben.

schön, schwarz, stolz: der DKW nach 2 Jahren Arbeit

 Start frei!  Noch einmal die Zündfunken kontrolliert, Startvergaser gezogen und den Starterfußknopf betätigt: aber der Motor sprang nicht an. Ein 12-Volt-Bordnetz hat den Vorteil, dass auch eine seit September nicht mehr geladene Batterie noch genug Mumm hat, um die Dynastartanlage auf Trab zu bringen - also daran lag es nicht. Vermutlich war in den Düsen des Vergasers über die lange Zeit vom Zweitaktsprit nur noch das Öl übrig geblieben. Also Vergaserunterteil abgenommen, Düsen ausgeblasen, Vergaser wieder montiert - neuer Versuch!

 

Und schon brummte es unter der Motorhaube: das typische Zweitakt - Räng-Täng-Täng und kleine blaue Wölkchen aus dem schmächtigen Auspuff mit dem Durchmesser eines Siedewürstchens.


 Rückreiseverkehr 

Geplant war die Rückreise von der Lackiererei nach Hause in die heimische Garage nicht. Aber die Gelegenheit war günstig, denn ganz im Widerspruch zum Wetterbericht lachte die Sonne aus stahlblauem Himmel. Kurz entschlossen trat ich mit dem DKW also die Rückfahrt mitten im Berufsverkehr des Freitagnachmittags an. Die erste Etappe ging über wenig befahrene Schleichwege mitten durch winterliche Obstplantagen des Neuwieder Beckens, aber das Chaos wartete bereits: eine Vollsperrung der Bundesstraße 9 sorgte für verstopfte Nebenstraßen und Kolonnenfahrt. Trotz Staus und stockendem Verkehr schlug sich das alte Gefährt aber wacker und mit manierlichen Kühlwassertemperaturen, und obwohl es im DKW keine Heizung gibt und kühle Außentemperaturen herrschten, war es innen dennoch gemütlich warm.

 

weiter lesen mit "Oldtimer-Alltag..."

 

zurück zur vorigen Seite...

 

 Tagebuch 

                letzte Aktualisierung: 17.08.2019...                                                     Garitz   2019:        seit 20.08.2017 einige Seiten in englischer Sprache (Home, Seite "2017", "Garitz 2017" und "Tienhoven 2017" "Garitz 2019 und Cirencester 2019")                 
 

ifa-f8.de

Hier finden Sie mich

Johannes Herold
Auf der Schmitt 11
56626 Andernach

Kontakt

Sie erreichen mich über mein Kontaktformular.

Datenschutz

 Hinweise zum Datenschutz

Druckversion | Sitemap
© Johannes Herold