AUF DEM HOLZWEG 

 2013 

 Marodes Holz  kam immer mehr zum Vorschein, je mehr die Demontage voranschritt: das alte Sperrholz war irgendwann einmal wetterfest verleimt.

Aber der Leim aus den 30er Jahren hat irgendwann schlapp gemacht. Jedenfalls hatten sich die Furnierschichten an vielen Stellen gelöst und Wellen geworfen wie der Rhein zu Füßen der Loreley.

 

Volker Pötsch vom Deutschen DKW-Club verriet mir am Telefon, man könnte das so lassen, denn die Karosserie übernimmt keine tragende Funktion und das Holz ist sehr großzügig dimensioniert.

 

Auch mit maroden Furnierschichten ist es noch stabil genug.

Am Unterboden der Karosse können schadhafte Holzplatten aber nicht so einfach ausgewechselt werden, ohne die Karosserie vom Chassis abzunehmen. Genau hier sollte ich aber lieber die Finger davon lassen! Sein Rat war, die losen Furnierschichten vorsichtig abzuheben, mit Leim einzupinseln und dann mit Tackernadeln zu fixieren. Das Ganze wird dann mit Unterbodenschutz beschichtet und sieht wieder ordentlich aus.

 

Gute Ratschläge, die mir natürlich erst einmal gefielen, weil sie die Arbeit vereinfachen würden, mit der Zeit aber kamen mir Zweifel, ob ich damit glücklich werden kann. Ich hab's nämlich gern "perfekt".

Vorn an der Karosserie war das Sperrholz so morsch, dass sich die Furnierschichten mit dem Fingernagel abkratzen und zwischen den Fingern zerreiben ließen.

Nach einigem Zögern und reiflichem Überlegen wollte ich die Bodenplatte lieber nicht mit Leim und Unterbodenschutz "reparieren".

 

Auch, weil ich füchtete, dass der Leim nicht richtig und nicht auf Dauer halten würde: schließlich steht auf jeder Tube: "fettfrei und trocken". Also musste ich sie tatsächlich erneuern, und dazu musste die Karosse runter vom Chassis!

 Alles neu - macht der Mai 

Anfang Mai fand ich das Auto in Neuwied plötzlich in einer engen Garage vor. Die Begeisterung bei dem Unternehmen, das mir Raum und Werkzeug für die Restauration gewährte, war dahin. Erst später erfuhr ich, dass mir praktisch niemand zugetraut hatte, die Restauration erfolgreich zu Ende zu bringen. Viele dachten: "das wird nichts".

 

Man hatte den F5 kurzerhand vor die Tür gesetzt. In der Garage konnte ich unmöglich weiter arbeiten. Es ging Zeit verloren, denn nochmals war ein Umzug nötig, dieses Mal wieder zurück nach Andernach.

 

Jetzt erst recht - denen werd' ich's zeigen!

 

Also transportierte ich am 14.Juni 2013 das, was von dem DKW noch übrig war, in meine Garage: Willkommen zurück in Andernach, wo das Auto 1961 abgemeldet worden war! Um die Karosserie abzunehmen, musste nun aber erst einmal das Lenkrohr samt Lenkrad raus, die Pedale und die Handbremse. Das Lenkrohr ist mit Kegelstiften am Lenkgetriebe befestigt.

Vor einer speziell von mir konstruierten Abdrückvorrichtung kapitulierte einer der beiden Kegelstifte planmäßig, aber der zweite blieb stur und verlangte nach längerer Chirurgie mit der Akkubohrmaschine.

Während dieser Chirurgie tropfte plötzlich eine braune Brühe aus dem Lenkgetriebe.

Anlässlich der Aktion mit dem Dampfstrahlgerät war wohl Wasser in das Getriebe eingedrungen. Wasser, Öl und Eisen sind eine unheilvolle Mischung, und die braune Brühe enthielt Rost. Höchste Zeit also, das Lenkgetriebe zu zerlegen.


Im Inneren hatte sich tatsächlich schon Wasser mit altem Getriebeöl vermischt und begonnen, den Stahl anzugreifen.

Zum Glück war alles noch früh genug, die Teile wurden zerlegt, gereinigt, geprüft, das Gehäuse von außen gesandstrahlt, grundiert und lackiert. Die Oberflächen, auf die es ankommt, waren noch unversehrt und blank.

 

Weiter lesen mit… "die große Hängepartie".

 

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